Japangärten
sind Orte mit einer ganz besonderen Ausstrahlung, sie vermitteln Ruhe, Harmonie und sind vielfältiger und variantenreicher als gemeinhin angenommen wird.
Es gibt nicht den „Japangarten“, es gibt eine Fülle von unterschiedlichen japanischen Gartenformen.
In 1996 hatten sich Bauherrn von mir einen Koiteich im „japanischen Stil“ gewünscht und ich habe einfach damit angefangen einen japanischen Garten zu bauen.
Mich hatte die Ästhetik japanischer Gärten schon immer fasziniert und ich hatte mich zumindest über Fachliteratur schon jahrelang mit dieser Gartenform beschäftigt.
Ich hatte dann, nach einigen schon ganz gelungenen Versuchen, das Glück, einem unserer besten derzeitigen japanischen Gartenarchitekten beim Bau eines Japangartens über die Schulter schauen zu dürfen. Ich habe noch nie in so kurzer Zeit, soviel über japanische Gärten gelernt, wie in diesen 4 Tagen.
In der Folge ist es mir gelungen, europaweit eine Vielzahl von Quellen und Lieferanten für besonders schöne Gestaltungs-Steine und Findlinge sowie Baumschulen mit den passenden Gehölzen und Pflanzen zu finden. Dicht geschnittene Azaleen in perfekter Qualität, japanisierte europäische Kiefern oder von Fachfirmen importierte perfekte original japanische Garten-Bonsai, alles ist inzwischen in einer Qualität lieferbar, die auch jeder japanische Gartenarchitekt akzeptieren würde.
Viele vergebliche Versuche schöne Moosflächen zu gestalten liegen hinter mir, inzwischen gibt es auch hierfür perfekte Lösungen, die bei unserem Klima und den unterschiedlichsten Lichtverhältnissen funktionieren. Vorkultivierte Moosmatten für unterschiedliche Standorte und das know-how für deren perfekte Benebelung haben uns viele Schritte weitergebracht.
Ich habe gelernt, dass ein Japangarten eben keine Sammlung von allen „japanischen“ Zutaten ist. Steinlaternen und Buddhas setze ich auch, aber nur sehr sparsam und nur dann ein, wenn die im Einzelfall gewählte japanische Gartenform z.B. ein Weg zu einem japanischen Teehaus diese „Zutaten“ erfordern.
Ich arbeite mit Spezialisten zusammen, die mit japanische Gartenhäuser bauen, die von Ästhetik und Bautechnik authentisch sind, mit japanischen Schiebetüren (Shojis) und Tatami-Matten als Boden. So entstehen Refugien die zum Teetrinken und Meditieren einladen.
Bei aller Liebe zu den japanischen Gärten, sie gehören nicht zu jeder Architektur. Manchmal passt eine leicht „japanisierte“ Anmutung viel besser.
Alles ist eine Frage der richtigen Planung.